opfern

3. Mai 2012 § Hinterlasse einen Kommentar

chef: „hallo kleiner wichser.“

angestellter: „hallo chef. gehts ihnen gut?“

chef: „nicht so gut, wie wenn gewisse teile ihrer frau auf meinem gesicht platz nehmen würden!“

angestellter: „oh, haben sie meine frau denn schon einmal kennengelernt?“

chef: „na klar, als sie sie von der weihnachtsfeier abgeholt hat, letztes jahr, sie wissen schon, sie waren knecht ruprecht, alle haben sich über ihre kleine rute lustig gemacht und sie hatten sich vollgepisst.  jedenfalls, da hatte ich die gelegenheit ihrer frau mal meinen schönen großen schreibtisch zu zeigen.“

angestellter: „da hatte jemand sein glas wein auf mich geschüttet.“

chef: „ah ja… jedenfalls war mein schreibtisch hinterher extrem gut aufpoliert. sie darf gerne auch mal allein bei mir zu haus vorbei kommen. ich hätte da noch einen esstisch der mal wieder eingeölt werden müsste.“

angestellter: „ok ich werd’s ihr sagen. ich kann sie ja zu ihnen bringen und dann wieder abholen.“

chef: „gute idee. solche leute brauche ich hier, mit guten ideen. aber sie kommen bitte nicht mit ins haus, meine frau mag einfach kein ungeziefer.“

angestellter: „gut. soll ich dann einfach hupen wenn wir da sind?“

chef: „nein bloß nicht. wenn sie hupen wird meine frau möglicherweise noch wach. nein, nein, sie warten einfach darauf, bis ich rauskomme und ihre frau reinhole. und am besten warten sie dann einfach, bis sie wieder raus kommt. falls sie nicht raus kommt, ist sie wahrscheinlich zu schwach sich zu bewegen, so wie die meisten frauen, die mir die planken poliert haben. in dem fall gebe ich ihnen ein zeichen, dass sie alleine nach haus fahren dürfen. ihre frau bleibt dann einfach im keller bei unserer „budapester putzkollone“. sie verstehen schon. aber vergessen sie nicht: verhalten sie sich bis dahin ruhig.

angestellter: „ich könnte mir natürlich auch einfach ’ne knarre organisieren und ihnen beide eier abschießen.“

chef: „oh, die eier lasse ich mir in der regel vorher abbinden. die schmecken dann einfach besser. übringes mag ich gerade diese aggressionen nicht. wissen sie denn nicht, wie sehr solche drohungen einschüchtern können, wenn sie denn richtig angewendet werden? daran sollten sie wirklich dringend arbeiten… gut. dann bringen sie mir ihre frau bitte heute abend und warten vor dem haus. am besten so kurz nach neun.“

Die Überforderung

2. Mai 2012 § Hinterlasse einen Kommentar

Verkäufer:

Gut, sie bekommen also das ‚I Like Spike-Paket‘ mit Internet-Flat, Musik-Flat, Book-Flat, Movie-Flat, Handy-Flat inkl. 500.000 Freiminuten/Monat, inkl. Telefon-Flat in alle Netze, inkl. Internet-Flat für’s Handy und für zu Hause, Pay-Per-View-Mega-Flat vom Handy inklusive, plus ein Vorabdruck einer Fernsehzeitschrift ihrer Wahl der nächsten 24 Monate und das Receiver-Modem mit integrierter Festplatte – damit sie auch ja nichts verpassen – für Internet, Telefon und TV für 0,- Euro/Monat inkl. einem Gratisfilm + einem gratis Anruf innerhalb des deutschen Festnetzes an einen Telefonunterhaltungsbetreiber ihrer Wahl,

holt luft und sagt ganz leise ganz schnell

dieser Anruf ist eingeschränkt auf 5 Minuten.

Großmutter:

Und wie schalte ich um?

Verkäufer:

Ähh, sie drücken Strg + ALT + Leer + U für Umschalten. Dann haben sie eine  laange Sekunden Zeit sich ihren ganz persönlichen Lieblingskanal auszusuchen und dann wählen sie einfach die Kanalnummer, nachdem sie dreimal schnell hintereinander die Umschaltaste gedrückt haben.

Großmutter:

Und wenn ich meinen Sohn anrufen möchte?

Verkäufer:

Dafür nutzen sei einfach ihre ganz persönliche Gratis-Flatrate ins deutsche Festnetz. Dazu drücken sie auf der Tastatur ihres Telefons Sternchen, Sternchen, Schlüssel und drei mal die null. Danach ihren persönlichen 8stelligen Sicherheitscode, Enter und dann geben sie die Festnetznummer ihres Sohnes ein. Wissen sie, wie sie ihn am Handy erreichen?

Großmutter:

Am was?

Verkäufer:

Anstatt Sternchen, Sternchen, Schlüssel drücken sie Schlüssel, Sternchen Sternchen, Raute und geben dann anstelle der ersten null eine eins ein. Dann zweimal die Null, gefolgt von dem 13stelligen Sicherheitscode für Anrufe ins deutsche Handy-Netz, danach den 8stelligen Sicherheitscode und dann, ganz wichtig, nur zwei mal Enter und dann die Festnetznummer ihres Sohnes.

ruft laut, als wolle er seine letzten Worte übertönen,

HANDYNUMMER! Ich meine natürlich die Handynummer ihres Sohnes.

Großmutter:

Sie sehen meinem Sohn ein bißchen ähnlich.

Verkäufer:

Jaja, das höre ich oft

Großmutter:

Eigentlich finde ich, sie sehen der Zwillingsschwester meiner Enkelin noch viel ähnlicher.

Verkäufer:

Jaah, das höre ich auch sehr oft. Jetzt müssen wir nur noch hier unterschreiben und schon haben wir beiden das schlimmste hinter uns.

Großmutter:

Sind sie schwul?

Verkäufer:

Äh, ja. Ich bin auch stockschwul wenn sie wollen. Hier ist ein Stift für sie.

Großmutter:

Nein danke, ich hab‘ meinen eigenen. Nicht, dass ich mir von euch schwulem Gesockse noch was einfange.

Der Gelbe Pullover

29. Februar 2012 § Hinterlasse einen Kommentar

Herr Gause hat sich gerade einen gelben Pullover übergezogen und läuft nun in der Herrenbekleidungsabteilung eines großen Kaufhauses an jedem Spiegel vorbei, den er finden kann. Als er wieder zurück kommt, sieht er, wie der ihm unbekannte Herr Stengel in der Umkleidekabine, die just von ihm benutzt wurde, die Unterhose, die Herr Gause für sich ausgesucht hatte, in der Hand hält und ausführlich begutachet.

Gause, leicht verärgert aber noch sehr gefasst:
Wer sind sie und was machen sie mit meiner Unterhose?

Stengel äußerst schuldbewusst:
Ist das ihre? Ich mache gar nichts damit. Ich habe sie lediglich hier gefunden und dachte, jemand habe sie hier vergessen. Verzeihung, Stengel ist mein Name.

Gause:
Herr Stengel, ich habe gar nichts vergessen, ich habe nur einen gelben Pullover anprobiert und würde diese Kabine gerne weiter benutzen, wenn sie nichts dagegen haben.

Stengel:
Was soll ich denn dagegen haben, Herr…?

Gause:
Gause! Weiß ich nicht. Haben sie etwa auch in meine Tüte geschaut?

Stengel:
Nein, Herr Gause, habe ich nicht. Warum sollte ich denn in ihre Tüte schauen?

Gause:
Weiß ich nicht. Sie stehen ja auch in meiner Kabine, und da weiß ich auch nicht was das soll!

Stengel:
Ich habe lediglich nach einer freien Kabine geschaut und dachte, diese hier WÄRE frei. Ich wusste ja nicht, dass sie hier frei herumlaufen.

Gause:
…ich laufe hier nicht „frei“ herum sondern ich schaue, wie mir ein gelber Pullover steht.

Stengel:
Hier in der Kabine ist doch ein Spiegel.

Gause:
Aber mit dem bißchen Licht da drinnen kann man doch nichts sehen. Außerdem kommt so ein Kleidungsstück immer erst dann richtig zur Geltung, wenn man sich darin bewegt. Und dazu muss ich eben die Kabine verlassen.

Stengel:
Na dann ist es ja kein Wunder, wenn einer in ihre Kabine geht, wenn sie nicht da sind.

Gause:
Wieso nicht da‘, ich bin doch hier. Meine Sachen liegen doch auf dem Hocker.

Stengel:
Haben sie eigentlich keine Angst, das jemand kommt und ihre Sachen klaut?

Gause:
Wollten sie etwa meine Sachen klauen?

Stengel:
Natürlich nicht. Ich habe einfach nur nach einer freien Kabine gesucht und dachte, die Sachen hier hätte jemand liegen lassen und da hab ich sie mir einfach angeschaut.

Gause:
Das sind meine Sachen und jetzt gehen sie bitte aus meiner Kabine, damit ich meinen gelben Pullover ausziehen und bezahlen kann.

Frau Rasche läuft vorbei und bekommt Gauses letzten Satz mit.

Frau Rasche:
Wollen sie den wirlich kaufen?
zu Stengel
Hallo Herr Stengel.

Stengel:
Hallo Frau Rasche.

Gause:
Äh, ja. Warum denn nicht?

Frau Rasche:
Ach, gar nichts.
geht weiter

Gause,
genervt:
Kennen sie die Frau?

Stengel:
Das ist eine Nachbarin. Darf ich jetzt bitte mal vorbei. Sie lassen mich ja gar nicht aus der Kabine heraus.

Gause stark verunsichert:
Verzeihung.
geht zu Seite.
Sagen sie mal, wie finden sie den gelben Pullover?

Stengel:
Der, den sie anhaben?

Gause atmet genervt:
Ja.

Stengel:
Tja, er passt farblich überhaupt nicht zu ihrer Unterhose.

Frau Rasche eilt noch einmal aus der anderen Richtung herüber.

Gause:
Entschuldigung. Was hatten sie da eben noch gesagt, als sie… ?

Frau Rasche:
Mh? Ach, gar nichts.
geht weiter

Gause
ruft ziemlich verzweilfelt hinterher:
Aber sie meinten doch, der gelbe Pullover ist…

Stengel:
Also ich find‘ ihn schön. Wo haben sie den her?

Gause:
Von dem Stapel da drüben.
zeigt kurz auf einen Stapel verschiedenfarbiger Pullover, während er an sich runter schaut und
dann versucht, den gelben Pullover am Bauch glatt zu streichen.

Stengel:
Vielen Dank
visiert den Pulloverstapel an

Gause:
Moment mal. Den gelben Pullover kaufen sie aber nicht.

Stengel:
Na wie denn auch, den haben sie ja an.

Gause:
Da sind ja noch andere gelbe.

Stengel,
schaut richtung Stapel:
Oh, ja dann…

Gause:
Sie werden sich doch jetzt keinen gelben Pullover kaufen!

Stengel:
Ich kann doch wohl kaufen was ich will.

Gause:
Aber ICH kaufe doch schon den gelben Pullover:

Stengel:
Das ist mir doch egal. Sie haben doch eben noch gesagt,
dass da noch mehr gelbe Pullover wären.

Gause:
Ja, aber damit habe ich nicht gemeint, dass sie sich auch einen kaufen sollen.

Stengel:
Verzeihen sie, Herr Gause, aber ich glaube, ich kann hier kaufen was ich will.
Außerdem steht Ihnen der gelbe Pullover überhaupt nicht.

Gause:
Sie haben doch eben noch gesagt, sie fänden ihn schön.

Stengel:
Ja an mir, aber nicht an ihnen. Die Farbe passt einfach nicht zu ihrem Gesicht.

Frau Rasche geht abermals vorüber:
Da hat er allerdings recht.

Stengel:
Danke, Frau Rasche.

Frau Rasche geht augenzwinkernd weiter.

Gause,
verunsichert und verärgert:
Na schön. Dann kaufe ich ihn eben nicht.

Gause geht in die Kabine und zieht den Vorhang zu. Stengel bleibt vor der Kabine stehen.

Stengel:
Welche Größe haben sie, Herr Gause?

Gause,
hinter dem Vorhang:
Das geht sie gar nichts an. Suchen sie sich gefälligst einen eigenen Gelben Pullover.

Frau Rasche geht mit einem Stapel T-Shirts vorbei.

Frau Rasche,
halb flüsternd zu Stengel:
Ich finde ja, das ihnen Gelb sehr gut stehen würde.

Stengel,
zu Frau Rasche:
Dann nehme ich einen.

Frau Rasche:
Oh, ich arbeite hier nicht.

Stengel:
Nein? Das hatte ich jetzt tatsächlich angenommen.

Frau Rasche:
Ach, das ist ja komisch… Neinnein, ich bin hier nur
zum Probieren mit meinem Sohn. Aber ich, hier arbeiten..?

beide lachen miteinander

Frau Rasche:
Aber ich glaube, die gelben Pullover sind ausverkauft.

Stengel,
bedauernt:
Oh!

Gause ruft aus der Kabine:
Meinen kriegen sie nicht!

Stengel:
Aber sie wollten ihn doch nicht.

Aus den Kabinen von gegenüber ruft ein genervter Junge:
Mama! Wo bleibst du denn?

Frau Rasche eilt zu dem jungen.

Gause:
Aber jetzt will ich ihn wieder und es ist mir egal, was sie oder ihre Frau Nachbarin glauben oder glaubt, ob mir gelb steht oder nicht!

Stengel:
Was kostet denn der Pullover?

Gause:
Mh!

Der Vorhang bewegt sich, Gause murmelt etwas vor sich hin.

Gause, mit dem gelben Pullover in der Hand, während er den Vorhang hastig aufzieht:
Er kostet einhundertneunundvierzig Mark!

Stengel:
Sie meinen Euro!

Gause:
Genau! Einhundertneunundvierzig Euro. Soviel kostet der Pullover.

Frau Rasche läuft mit zwei Hosen über den Arm geschlagen vorbei, das Gespräch weiterverfolgend:
Schnäppchen oder? Der hat mal dreihundert Euro gekostet.

Gause:
Dreihundert Euro für eine Pullover?

Frau Rasche:
Ja, selbst für dreihundert war er noch günstig. Aber bei dem Preis muß man einfach zuschlagen.

Frau Rasche eilt wieder zu ihrem Sohn.

Stengel:
Ich nehme ihn. Geben sie her.

Gause:
Nein. Den kaufe ich. Das wird meiner! Sie müssen sich schon einen eigenen Pullover suchen. Davon gibt es hier jawohl genug. Ich wünsche trotzdem einen schönen Tag.

Gause eilt mit seiner Tüte, der Unterhose und dem gelben Pullover zur Kassenschlange.

Eine Frau vor ihm in der Schlange dreht sich kurz um
und schaut etwas ungläubig auf seine Sachen. Dann schaut sie noch etwas genauer

Frau,
wirkt sehr heiter:
Ach, das ist eine Unterhose. Ich dachte schon, dieses grässliche
Muster sei in den schönen gelben Pullover reingearbeitet.

Gause:
Das ist meine Sache. Es sind ja dann auch meine Sachen, also ist es meine Sache.

Frau:
Ich sag ja nur… Ich glaube, dass ihnen ein roter Pullover vielleicht sogar besser stehen würde. Für Gelb sind sie ein bißchen zu…

Die Unbekannte Frau wird unterbrochen von Stengel, der sich hinter Gause in die Kassenschlange einreiht. Auf dem Arm hat er einen roten Pullover.

Stengel:
So, ich habe mich dann auch entschieden.

Gause:
Oh. Na das ging aber schnell.

Die Frau wendet sich beleidigt ab.
Die Kassenschlange rückt einen vor.

Stengel:
Ja, ich hatte ja auch eine gute Beratung.

Gause:
Diese Frau arbeitet ja nicht einmal hier.

Kassenschlange rückt einen vor.

Stengel:
Also dann ist ihr Rat doch umso wertvoller. Meinen sie nicht?

Gause:
Nein.

Während die Frau an den Tresen tritt um ihre Einkäufe zu bezahlen,
wird neben ihr eine weitere Kasse eröffnet.

Kassierer:
Bitte kommen sie auch zu mir zum bezahlen.

Frau,
zu Gause:
Ich finde ja, das der rote Pullover von dem Herrn dort ihnen auch gut stehen würde.

Gause macht eine hastigen Schritt zum Kassentresen, als wolle er jemandem zuvor kommen.

Gause:
Ich kaufe jetzt aber diesen Gelben. Und damit hat sich’s.

Stengel:
Der rote war ohnehin der letzte.

Kassierer:
Nur dieser gelbe Pullover?

Gause:
Nein nein, auch noch diese karierte Unterhose.

Kassierer:
Gerne… Am besten nicht zusammen tragen,
dann flüstert er mit einem lächeln
die passen nämlich überhaupt nicht zusammen.

Mit oder ohne Gas

26. März 2010 § Hinterlasse einen Kommentar

Im Restaurant

Alte Dame: „Könnte ich ein Glas Wasser haben?“

Kellnerin: „Mit oder ohne Gas?“

Alte Dame: „Gas?“

Kellnerin: „Ja, mit so Blubberbläßchen drin.“

Alte Dame: „Ach sie meinen Sprudel?“

Kellnerin: „Ganz genau. Also mit oder ohne?“

Alte Dame: „Medium wäre schön.“

Kellnerin: „Medium haben wir leider nicht. Entweder mit oder ohne.“

Alte Dame: „Könnte ich dann ein kleines Glas mit und ein kleines ohne bekommen? Und wenn sie sich ein Glas sparen möchten, schütten sie doch einfach beides in ein großes Glas, ja?“

Kellnerin schüttelt den Kopf und winkt ab: „Das schmeckt doch nicht!“

Am Brennenden Busch

20. März 2010 § Hinterlasse einen Kommentar

Busch: „He Sonne“,
Sonne: „Ja, Busch“,
Busch: „Hör auf damit“,
Sonne: „Womit soll ich aufhören, Busch“,
Busch: „Hör auf an mir zu lecken“,
Sonne: „Warum denn, Busch“,
Busch: „Das macht mich heiss“,
Sonne: „Und warum ist das schlecht, Busch“,
Busch: „Weil ich dann vollkommen hysterisch anfange zu knacken und zu lodern und ich kann es nicht stoppen.“

Sonne: „Ich mag das, Busch“,
Busch: „… und dann kommen irgendwelche ungepflegten, in Sackleinen und Sandalen gehüllten Dorfpropheten und fragen Dinge, die sie im Grunde genommen einen Scheiss an gehen.“

Sonne: „Wenigstens spricht jemand mit dir. Wenn die Leute mich sehen, ziehen sie sich wortlos aus und erwarten, dass ich sie schön mache. Manchmal scheinen die zu glauben, ich könnte ein altes Stück Leder in Samt verwandeln, Busch.“

Busch: „Mh, ich will einfach, dass du aufhörst an meinen Zweigen zu lecken.“

Sonne: „Na gut, Busch. Bin ich eben wieder allein“.

Ende

2. Mai 2009 § Hinterlasse einen Kommentar

Dieses Blog wird zur Vereinfachung auf hoffa’s weitergeführt

Vielen Dank für’s Interesse.

Fähig

1. August 2008 § Hinterlasse einen Kommentar

Preisschilder können eine Menge an Informationen enthalten, doch manchmal stehen da durchaus missverständliche Dinge geschrieben:

Kunde: „Entschuldigen sie, ich brauche Hilfe.“

Verkäufer: „Ja selbstverständlich, was kann ich für sie tun?“

Kunde: „Hier steht, der CD-Spieler sei MP3-fähig. Was bedeutet das?“

Verkäufer: „Na dass er MP3-CD’s abspielen kann.“

Kunde: „Aber hier steht nur „fähig“. Und bei dem anderen steht MP3-Kompatibel. Was heißt denn fähig?“

Verkäufer: „Das heißt nur, dass er dazu in der Lage ist.“

Kunde: „Und wann ist er dazu in der Lage?“

Verkäufer: „Sobald sie eine MP3-CD eingelegt haben.“

Kunde: „Ach die muss ich dann einlegen?“

Verkäufer: „Dass ist richtig.“

Kunde: „Und wenn da steht „kompatibel“?

Verkäufer: „Auch dann spielt er ihre MP3-CD’s ab.“

Kunde: „Sind sie sicher?“

Verkäufer: „Ziemlich sicher.“

Kunde: „Aber nicht ganz sicher!“

Verkäufer: „Doch ich bin ganz sicher.“

Kunde: „Aber sie haben doch eben ziemlich“ gesagt. Also sind sie doch nicht ganz sicher.“

Verkäufer: „Ich bin absolut sicher, dass diese Geräte ihre MP3-CD’s wiedergeben können.“

Kunde: „Nur können? Oder geben die meine MP3-CD’s nun tatsächlich wieder? Das ist mir nämlich sehr wichtig.“

Verkäufer: „Diese verdammten CD-Spieler sind nicht einfach nur in der Lage, ihre verdammten MP3-CD’s abzuspielen, sie sind auch noch absolut dazu fähig, da sie mit dem verdammten MP3-format vollständig kompatibel sind. Und wenn dieses alberne Gespräch noch einige Minuten länger andauert sehe ich mich nicht nur dazu in der Lage, sondern werde dann auch absolut dazu fähig sein sie aus ihre wundersamen kleinen Welt herauszureißen und sie vollständig kompatibel zur Innenseite unseres Mülleimers zu machen…“

Klapsmühle

17. April 2008 § 4 Kommentare

Ein Radiowecker ist ein hochkompliziertes Stück ausgeklügelter Technik am Kopfende eines Bettes. Einer Neuanschaffung eines dieser technischen Wunderwerke geht grundsätzlich immer ausführliche Recherche voraus.

Mein Kunde braucht Hilfe, sagt er und ich glaube ihm sofort. Er möchte morgens geweckt werden. Am liebsten mit Musik aus dem Radio, soviel steht fest. Ob ich da was für ihn hätte. Ich geleite ihn zu den zweihundert Radioweckern in der eigens für sie eingerichteten Abteilung und versuche so etwas wie eine Bedarfsermittlung. Wecken soll er. Mehr nicht. Das das mal klar ist. Mir ist das so klar, wie die Diätbrühe meiner fetten Kollegin Arabella, der man, um die Behindertenquote in unserem Haus zu erfüllen ein eigenes, ihr entsprechendesKassenhäuschen gebaut hat. Aus dem Standard-Häuschen kam sie auf üblichem Weg zuletzt nicht mehr hinaus.

Ich zeige einen einfachen Radiowecker für 29,99. Mein Kunde fragt vollkommen witzlos: „Ja kann der denn auch den Morgenkaffee kochen?“ Ja, das kann er. Und mit der Einstellungserweiterung „Sleep Deep“ kriegen sie am Abend kurz vor dem Einschlafen noch kräftig einen geblasen. Für Junggesellen oder diejenigen, die es werden wollen. Also, festgestellt dass der Kunde nicht viel ausgeben will und zack, da ist ja noch einer für 19,95. „Aber warum kostet der andere denn soviel, wenn dieser hier auch wecken kann?“ Tja, möchte ich sagen, dem fehlt eben die begehrte „Sleep Deep“ Einstellung. Tatsächlich kann man bei dem billigeren keine Sender einprogrammieren. „Aber wecken kann der doch auch, oder?“ Das ist eine großartige Frage. Kann ein Radiowecker wecken? Ja, er kann. „Und was ist mit dem hier, für 5, 99? Kann der auch wecken?“ Ja mein Schatz, er kann auch. „Warum kauft man sich denn so einen teuren, wenn die billigen sowas auch können?“ Ich denke an „Sleep Deep“ und das er wohl noch nie in seinem Leben einen geblasen bekommen hat. „Gibt halt unterschiedliche Zielgruppen“, sage ich freundlich, zuvorkommend und mit einem Lächeln auf den Lippen. „Und was ist mit dem da?“ Sein Finger zeigt auf ein Modell der oberen Klassen. Dieses gottverdammte, heiße Superbaby aus dem glühenden Schlund der Hölle hat einfach alles: Fünf einstellbare Weckzeiten für den üblichen Mormonen haushalt (das Gerät stammt von einer Firma aus Utah), einen Leistungsverstärker mit 300 Watt, zwei dicke Basslautsprecher im Koaxialen Aufbau mit integrierten Hochtönern aus Mylar in einem Titangehäuse, CD-Player, Radio mit automatischem Suchlauf und 1000 Senderspeicher für 7 verschiedene Frequenzbänder, automatische Zeiteinstellung per Funksignal, dimm bare Displaybeleuchtung, schrittweise Lautstärkeerhöhung sowohl bei Radio als auch bei CD-Wiedergabe und den 50 integrierten Naturgeräuschen, und wenn man lieb ist, haucht er einem am Morgen frischen Pfefferminzduft in die Nase. 1500 Euro!

Der „normale Hausgebrauch“ kommt ins Spiel. Naja, wir verkaufen keine Profi-Radiowecker. Nur vielleicht etwas überkandidelte Geräte für die „normalere“ Zielgruppe und ihren ganz eigenen Hausgebrauch. Normaler Hausgebrauch bedeutet im Allgemeinen: Nicht teuer. Aber neugierig sind sie trotzdem alle. Der Finger wandert weiter. Und der? Und der? Und der…? 198 Radiowecker und 396 Minuten später landen wir wieder bei dem für 5,99. Der ist aber auch gut. Und wecken kann der auch. Und zu teuer ist der auch nicht. Für den normalen Hausgebrauch eben. „Ich weiß nicht“, sagt er, „vielleicht sollte ich nochmal ’ne Nacht darüber schlafen.“ Meine Hände wandern vorsichtig aber bestimmt an seine Gurgel, wo ich ihn unter den Anfeuerungsrufen meiner wartenden Kundschaft langsam die Luft abdrehe, und zwar genauso langsam, wie er mir soeben meinen Lebenswillen ausgesaugt hat. „Du nimmst jetzt das verdammte Ding, oder du kommst hier nicht mehr lebend raus!“ Wie ich ihn los lasse, schnappt er sich einen dieser Schrottwecker und rennt damit um sein Leben, zur dicken Arabella, die sich aus Versehen in ihrer letzten Pause eine komplette Tafel Schokolade in ihre Bluse gerieben hat. Sie lächelt ihn fröhlich an. Arabella und ich wissen, was unser Kunde nicht weiß. Was niemand unserer Kunden auch nur erahnen würde: Der Radiowecker, für den er im Begriff ist 5,99 zu bezahlen ist gerade mal 30 Cent wert. Doch das wird für immer unser Geheimnis bleiben, bis wir uns an billigen Radioweckern dumm und dämlich verdient haben und uns in der Klapsmühle eine Luxussuite leisten können um dort bis zum Ende unserer Tage hinter verschlossenen Türen bei hübschen Naturgeräuschen aus dem 1500 Euro Radiowecker genüsslich unsere in Diätbrühe getauchte Schokolade genießen.

für neunjährige

7. Februar 2008 § Hinterlasse einen Kommentar

Verkäufer: „Eine Stereoanlage möchten sie kaufen? Aha. Was haben sie sich denn da so vorgestellt? Nichts! Aha. Jaja, ich bin der Verkäufer, da haben sie Recht. Ich müsste eigentlich schon längst wissen, was sie suchen. Also… ihre neue Stereo-Anlage, soll die aus einzelnen Bausteinen bestehen, oder möchten sie lieber ein kompaktes Modell, wo Quellen wie Kassettenlaufwerk, CD und Radio in einem Gehäuse untergebracht sind? Das wissen sie nicht. Aha. Ja genau, da haben sie recht. Es gibt das eine und das andere. Richtig. Was besser ist? Tja, eine hochwertigere Qualität erhalten sie eher bei den einzelnen Bausteinen. Dort sind die Geräte einfach besser verarbeitet. Wie? Auf den Klang kommt es an, sagen sie, und nicht auf die Verarbeitung? Da haben sie natürlich Recht. Die Verarbeitung des Gerätes ist Nebensache. Warum sollte das eine Rolle spielen? Plastik gegen Alu oder Edelstahl. Kriegt doch keiner mit, den Unterschied. Was sagen sie? Die ist für ihre Tochter. Aha. Benötigen sie vielleicht ganz bestimmte Ausstattungsmerkmale? Benötigen sie nicht. Aha. Brauchen sie zum Beispiel so was wie ein Kassettenlaufwerk? Wissen sie nicht. Aha. USB vielleicht? Aha. Wissen sie nicht. Neun Jahre ist ihre Tochter alt? Was wir da für Anlagen da haben? Für neunjährige? Natürlich, die stehen hier. Nicht zu verwechseln mit den Stereo-Systemen für die achtjährigen. Doch doch, die haben da ganz andere Vorstellungen. Aber wenn sie erst mal ein Jahr älter geworden sind… Nein nein, diese käme leider auch nicht in Frage. Die verkaufen wir nur für siebenjährige. Die für neunjährige stehen hier. Genau wie für ihr Kind gemacht. Mitnehmen? Aber gerne. Ich schreib sie ihnen noch schnell auf. So das wär’s. Dann bis in einem Jahr, wenn die kleine zehn geworden ist. Jaja, ebenso, tschüssi…“

Die Auflösung

5. Januar 2008 § Hinterlasse einen Kommentar

Die Fernsehabteilung einer dieser riesigen Unterhaltungselektronikmonsterläden:  Riesige Bildschirme hängen von den Wänden und aus ihnen quillt die pure Bildung. Angelockt ob dieser interessanten Beiträge bei Vera am Mittag oder Inge am Abend lechzt ein etwas zerstreuter, pensionierter Chemiker nach Informationen, bevor er denn wirklich zuschlagen möchte. Er trifft dabei auf einen hochkreativen und hochmotivierten Verkäufer:
Kunde: „Guten Tag, können sie mir helfen?“
Verkäufer: „Aber ja, selbstverständlich. Was kann ich denn gutes für sie tun?“
Kunde: „Ich brauche einen neuen Fernseher. Am liebsten so 40 Zoll. Was haben sie da so?“
Verkäufer: „Da haben wir zum Beispiel diesen Sony. Das ist ’n 40 Zoll und der hat mit 1920 x 1080 Pixeln schon die Full HD Auflösung.“
Kunde: „Was hat der?“
Verkäufer: „Der hat Full HD. Das ist ’ne sehr hochwertige Auflösung mit 1920 x 1080. „
Kunde: „Aber jetzt erläutern sie mir doch bitte erst mal das Wort „Auflösung“. Was bedeutet denn das in diesem Fall?“
Verkäufer: „Das ist die Bildqualität.“
Kunde: „Und was wird da aufgeflöst?“
Verkäufer: „Das Bild.“
Kunde: „Das Bild löst sich auf?“
Verkäufer: „Nein, das Bild wird so aufgelöst.“
Kunde: „Von wem?“
Verkäufer: „Vom Fernseher.“
Kunde: „Der löst das Bild auf?“
Verkäufer: „Äh, ja. In Full HD.“
Kunde: „Sie sagen immer „Full HD“. Was heißt denn eigentlich „HD“ „?
Verkäufer: „Steht für „Hohe Dichte“. Wegen der Auflösung.“
Kunde: „Ist die „Dichte“ denn jetzt „höher“, wenn das Bild stärker „Aufgelöst“ wird oder weniger?“
Verkäufer: „Wenn das Bild weniger aufgelöst wird, ist die hohe dichte umso geringer.“
Kunde: „Aber wenn die geringe „Auflösung“ von einer weniger hohen „Dichte“ abhängt, wäre es dann nicht ratsam,
die „Auflösung“ des Bildes erstmal zurück zu stellen und sich stattdessen auf die „Hohe Dichte“ zu konzentrieren?“
Verkäufer: „Aber eine hohe Dichte bedeutet ja automatisch einer höhere Auflösung!“

Kunde: „Warum sollte man das Bild überhaupt auflösen wollen, wenn die „Hohe Dichte“ da schon drin ist?

Verkäufer: „Weil die Auflösung die HD-Qualiät ausmacht.“

Kunde: „Ist das wahr?“

Verkäufer: „Jaja…“

Kunde: „Mit weniger?“

Verkäufer: „Mit mehr!“

Kunde: „Sie sagen also, je stärker sich das Auflöst, desto höher ist die Dichte?“

Verkäufer: “ … Sagen sie, haben sie vielleicht was dagegen, wenn ich mich kurz auflöse?“

Kunde: „Nein, aber ich fürchte bei ihrer Dichte, werden sie damit selbst bei „Full HD“ an ihre Grenzen stoßen.“

Für’s Klo

26. November 2007 § Ein Kommentar

Kunde I: „Hallo, ich bin eben gegen ein Auto gerannt und mit dem Kopf auf den Bordstein geknallt. Haben sie auch ämpeeehdreiiiii?“

Verkäufer: „ämpeeehdreiiiii?“

Kunde I: „Ja, ämpeeehdreiiiii!“

Verkäufer: “ ‚türlich. Da isser, der kleine Schlingel. “

Kunde I: „So ein süßer. Haben sie den auch in Fritze Fratze?“

Verkäufer: „Nö, aber ich könnte ihnen den runterschlucken. Bis morgen Abend haben sie ihn wieder.“

Kunde I: „Fantanatastisch. Aber tun sie sich nicht weh.“

Ein weiterer Kunde drängt sich auf

 

Kunde II: „Hallihallo. Ich komme gerade aus der Geschlossenen und brauche dringend Hilfe. „

Verkäufer: „Aber sicher doch. Fühlen sie sich noch unwohl? Ich könnte ihnen gern die Ärmel auf dem Rücken zusammen binden.“

Kunde II: „Eigentlich wollte ich nur fragen wo das Klo ist.“

Verkäufer: „Sie suchen die gekachelten Räumlichkeiten, wo sie vollkommen allein und ungestört sind ? Heimweh?“

Kunde II: „Ein bißchen. Aber ich muß auch pinkeln“

Kunde I: „Haben sie schon runtergeschluckt?“

Verkäufer: „Noch nicht. Bin ich noch nicht zu gekommen.“

Kunde I: „Jetzt aber fix. Wissen sie noch? Der Bordstein.

Kunde II: Wo ist denn das Klo?“

Kunde I: Der Bordstein hat gemacht, dass ich alles wieder vergessen hab. Worüber haben wir eben nochmal geredet?“

Kunde II: Wo das Klo ist, will ich wissen.“

Verkäufer: „Ich sollte mir für sie bis morgen den MP3-Spieler durch den Darm wandern lassen.“

Kunde I: „Und? Haben sie?“

Kunde II: „Haben sie jetzt ein Klo, oder nicht?“

Verkäufer: „Aber das Gespräch war doch erst gerade eben.“

Kunde II zu Kunde I: Mein Gott, sind sie blöd. Wissen sie denn nicht, das MP3-Spieler frisch aus dem Enddarm schon wieder absolut überholt sind? Und jetzt: WO ZUR HÖLLE IST DAS KLO?!“

Kunde I: „Was..? Mmh… ich glaube, ich habe mir den Kopf gestoßen.“

Kunde II: „Ich muß jetzt wirklich dringend!“

Verkäufer: „Das Klo ist…

Kunde I unterbricht: „Ich kenne sie doch irgendwo her!“

Kunde II: „Sie sind mir eben vor’s Auto gerannt. Erinnern sie sich?“

Kunde I: „Nö. Aber haben sie vielleicht eine Kopfschmerztablette?“

Verkäufer: „Für mich dann auch, bitte.“

Kunde II: „Ihr seid ja beide völlig verrückt. Ich gehe jetzt, und mache euch einen dicken Haufen vor die Tür, wenn ihr mir nicht sagt, wo das Klo ist. Wäre auch nicht das erste Mal.“

Verkäufer: „Ach sie waren das. Respekt!“

 

 

 

Die noch bitterere Erkenntnis

15. November 2007 § 2 Kommentare

Nach Adams Rauswurf aus dem Paradies vertreibt sich Eva die Zeit mit Feigen Futtern und sich von der Schlange den Rücken kraulen lassen.

Schlange: „Ich wünschte, Adam wäre hier. Der könnte uns was zu fressen besorgen.“

Eva: „Jaja, darin war er ganz gut.“

Schlange: „Fehlt er dir nicht?“

Eva: „Wüsste nicht, wofür.“

Schlange: „Du wirkst ganz schön gelangweilt, seit der weg ist.“

Eva: „Ach, das war ich auch schon vorher.“

Schlange: „Ich dachte immer, du wärst ganz zufrieden.“

Eva: „War ich ja auch. Dachte ich jedenfalls. Aber jetzt ist das alles irgendwie anders.“

Schlange: „Bist du etwa froh, dass er weg ist?“

Eva: „Ich weiß nicht. Irgendwie nicht… Aber eigentlich…“

Aus dem Nichts erscheint ER und unterbricht
die beiden

ER: „He ihr. Was soll der Trübsinn? Ihr seid im Paradies. Freut euch.“

Schlange: „Hallo, oh Herr. Ich freue mich über das Paradies. Wirklich. Und es gibt niemanden, der mit rechtem Gewissen das Gegenteil behaupten könnte.“

ER: „Und wie ist’s mit dir, Eva? Bist du nicht gut gelaunt, hier bei mir und der Schlange?“

Eva: „Doch, doch, alles in Ordnung. Kein Problem.“

ER: „Ok dann… ! Eva! Sei entzückt, denn dies hier ist für dich!“

ER überreicht ihr ein paar frisch geschnittene Rosen, Schokolade und ein Fläschchen Wein.

Eva: „Hä? Was ist das?“

ER: „Das sind Blumen. Und was Süßes. Und Wein. Alles für dich, meine liebste.“

Schlange (flüsternd zu Eva): „Ich glaub, der findet dich nett.“

Eva (leicht verlegen zu IHM): „Oh… danke.“

ER: „Ok. Das wäre geschafft. Jetzt steh auf und komm mit. Wir gehen aus.“

Eva: „Wohin gehen wir denn?“

ER: „Ich würde sagen, erstmal darüber. Zu dem Strauch, den ich erschaffen hab. Und dann noch ein Stück weiter hinten, zu dem Fluss, den ich auch erschaffen hab. Und dann können wir ja mal schauen, was ich noch erschaffen könnte.“

Eva steht auf und streift sich die Blätter vom nackten Leib

ER: „Wow. Du bist die schönste Frau, die ich je erschaffen hab.“

Eva: „Dankeschön.“

Die beiden ziehen von dannen. Derweil macht es sich die Schlange auf einem Baum gemütlich. Hinter einer Mauer aus wucherndem Gestrüpp, auch Hecke genannt, erkennt sie den völlig verwahrlosten Adam heran nahen.

Schlange: „Hey Adam. Wie geht’s dir so?“

Adam: „Ganz gut. Naja, es geht. Eigentlich hab ich ganz schön viel zu tun. Meine Hände hören gar nicht mehr auf zu bluten und ich bin nur noch Müde und geschafft. Morgen muss ich wieder aufs Feld, um fünf Uhr in der früh. Außerdem hab ich Zahnschmerzen, seitdem ich versucht habe, Steine zu essen. Wenn ich ehrlich bin, geht’s mir ziemlich beschissen. Meine Füße stinken und meine Haut ist ausgetrocknet. Und ich hab mindestens schon acht Mal gekotzt, weil ich dauernd vergesse, dass die Beeren von dem Strauch da drüben nicht genießbar sind. Ich wünschte, ich hätte mir ein paar Früchte vom Baum der Erkenntnis mitgenommen. Mein Gott, waren die köstlich… Und was ist bei euch so los?“

Schlange: „Och, eigentlich nicht viel. Ich hab mich wieder mal gehäutet.“

Adam: „Ach, war es wieder mal so weit?“

Schlange: „Jaja, die gute alte Haut abstoßen. Schlischlaschlüpf, und schon bin ich wieder wie neu.“

Adam: „Das freut mich für dich. Und wie ist das Wetter bei euch da drüben?“

Schlange: „Tja, das Wetter… Das Wetter ist ganz gut. Und bei dir?“

Adam: „Was soll schon sein, Regen. Tag ein Tag aus. Wenn kein Regen da ist, ist es Windig. Ganz kalter Wind weht einem hier um die Nase. Und dann wieder Regen. Manchmal auch Hagel.“

Schlange: „Jaja, schlimmschlimm.“

Betretnes schweigen beiderseits.

Adam (holt tief Luft): „Und wo ist Eva?“

Schlagen: „Wer?“

Adam: „Eva! Der andere Mensch außer mir auf dieser Erde.“

Schlange: „Hast du da draußen etwa noch keine Freunde gefunden?“

Adam: „Ich hab hier überhaupt niemanden gefunden. Also wie geht’s ihr? Wo ist sie?“

Schlange: „Eva ist… also Eva ist aus.“

Adam: „Wie, aus?“

Schlange: „Die ist weg gegangen. Ich weiß nicht, wann sie wieder kommt.“

Adam: „Wo wollte sie denn ganz allein hin?“

Schlange: „Sie war ja nicht allein… ER war bei ihr.“

Adam: „Aha… Soll sie ‚was für ihn machen?“

Schlange: „Könnte ich mir schon vorstellen. Die Blumen jedenfalls und der Wein haben sie ganz schön beeindruckt.“

Adam: „Was ist Wein?“

Schlange: „Keine Ahnung. Was zu trinken, glaube ich. Kann ja mal nachsehen… Oh… Geht nicht, den Wein haben sie mitgenommen. Hier liegen nur noch die Rosen und die Schokolade.“

Adam: „Also hat er war gemacht, was er zu mir gesagt hat. Dieser verdammte Mistkerl. Ich sag dir was, Schlange. Der nutzt sie nur aus.“

Plötzlich bricht an der Stelle, genau vor Adam, die Hecke auf und ER kommt zum Vorschein

Adam: „Was zum Henker… „

Schlange: „Oh nein… „

ER: „Nenn du mich nicht Mistkerl, Adam! Ich bin der Herr, dein Gott. Und ich hab’s satt, dass ich das dauernd wiederholen muss. Irgendwann schreib ich auf ein paar Steintafeln, was ich von euch Menschen erwarte. Und falls du’s dann wieder vergisst, wird dich das Gestein wieder auf die richtigen Gedanken bringen, wenn ich es an deinem Schädel zerschmettere.“

Adam: „Ha, Versuchs mal. Wo ist Eva? Was hast du mit ihr gemacht?“

ER: „Ich habe getan, wozu du nie fähig wahrst, Adam. Und das ganz ohne den Baum der Erkenntnis. Ich kann sie haben, wann immer ich will und trotzdem wird sie auch weiterhin nackt herumlaufen und mich mit ihrem Anblick erfreuen. Während du dich abplagst und vorm Einschlafen weiter in die Büsche spritzen musst.“

Aus dem Hintergrund im Paradies kommt die verärgerte Eva angelaufen.

Eva: „He, soll das etwa schon alles gewesen sein? Wieso haust du einfach mittendrin ab?“

ER: „Weib, sei still. Ich bin der Herr und habe meine Termine. Und manchmal muss ich einfach flexibel sein, in meinem Job. Da kann ich halt nicht alles tun, was du verlangst.“

Eva: „Ich hab doch gar nichts verlangt. Du hast mich doch eingeladen. Und dann bist du einfach abgezischt, wie von der Tarantel gestochen.“

Adam: „Ist das Eva? (ruft) EVA? Eva, bist du da?“

ER: „Schlange, kannst du dem Trottel sagen, dass sie ihn nicht hören kann?“

Schlange: „Selbstverständlich, oh Herr. (ruft) Adam! Sie kann dich nicht hören.“

Eva: „Mit wem redest du da, Schlange?“

ER: „Mit niemanden. Hier ist ja auch sonst niemand. Leg dich schlafen, Weib. Ich befehle es dir.“

Adam: „Eva?“

Eva: „Du hast mir gar nichts zu befehlen. (ruft) Adam? Bist du das?“

ER: „Ich bin der Herr, verdammt noch eins. Wenn ich was sage, dann ist das so. Und jetzt ab ins Bett, sonst kommst du auf die stille Wiese!“

Schlange: „Was ist den ‚die stille Wiese‘?“

ER: „Hab ich soeben erschaffen. Wer unartig ist muss auf die stille Wiese.“

Schlange: „Versteh’ ich nicht.“

ER: „ Ich werde mich später mit dir und deiner Begriffsstutzerei befassen. Eva! Hörst du nicht, was ich sage?“

Eva: „Du hast sie doch nicht alle. Und was soll das Gequatsche die ganze Zeit: (äfft ihn nach) ohhhh, das hab ich erschaffen, und das da auch, und hier hab ich auch was erschaffen, und den Himmel auch, und zwar nur für dich ,hui, und hier das Wasser und die Sonne, blablabla… und am Ende zieht man ihm die Buxe aus und da ist überhaupt nix. Da hat er wohl was vergessen zu erschaffen.“

ER wirft der kichernden Schlange einen vernichtenden Blick zu. Die Schlange zuckt sofort zusammen

Schlange: „Gar nichts!“

ER: „Du lachst über mich? Dafür sollst du verdammt sein. Ich nehme dir hiermit deine Beine!“

Schlange: „Mein Herr, ich habe keine Beine.“

ER: Mist. Dann überlege ich mir was anderes.“

Adam (ruft): „Eva?“

Eva (ruft): „Adam“?

ER: „Schnauze. Ahh, ich weiß. Du sollst für den Rest deines Lebens von verrückten Australiern gejagt werden, die dich dann ordentlich durchschütteln und in die Kamera halten und wirres Zeug über dich reden, doch du wirst nicht verstehen, was sie sagen.“

Schlange: „Was sind Kameras und Australier?“

ER: „Ruhe jetzt! Eva, für diese Unverschämtheit werde ich erst morgen wieder mit dir ausgehen. Leg dich nun zur Ruh, damit du morgen fit bist.“

Eva: „Ich leg mich hin, wann und wo ich will. Und ehrlich gesagt kannst du mich mal kreuzweise. Ich verlasse das Paradies und suche Adam. Und damit hat sich’s.“

ER: „Du kannst das Paradies nicht verlassen. Es ist dir nicht möglich.“

Eva (äfft ihn ein weiteres Mal nach): „Es ist dir nicht möglich. Ich gehe einfach da her, wo dein fetter Arsch eine Schneise in die Hecke geschlagen hat. Was hältst du davon?“

ER: „Mist. Aber glaub bloß nicht, ich lass dich wieder rein.“

Eva: „Du brauchst mich nicht reinlassen. Ich kenne ja jetzt den Weg.

Eva geht auf das große Loch in der Hecke zu und zwängt sich an IHM und an den Ästen vorbei. Plötzlich erblickt Eva Adam und umgekehrt. Sie fallen sich in die Arme

Adam: „Eva! Mein geliebtes Weib. Da bist du ja. Was hab ich dich vermisst.“

Eva: „Ach Adam. Was bin ich froh dich zu sehen. Du glaubst gar nicht, was der mit mir vor hatte.“

Adam: „Schön das du da bist. Lass uns gehen. Ich zeig dir mein Lager. Ich hab zwar nur ein kleines Bett, aber ich teile es natürlich mit dir. Ich muss auch sofort in die Falle. Morgen früh muss ich wieder aufs Feld. Machst du mir Frühstück? Die Beeren hab ich bereits gesammelt.“

Eva: „Na klar mach ich dir Frühstück. Wann musst du denn aufstehen?“

Adam: „So um vier. Wenn ich dann weg bin, kannst du ja inzwischen aufräumen und die Laken waschen.“

Eva: „Vier? Aufräumen? Laken waschen? Ach du scheiße…

 

 

 

 

 

 

 

 

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