Mein Fischgrätenbaum

14. August 2011 § Hinterlasse einen Kommentar

Hätte ich auch nur geahnt, dass ein Fischgrätenbaum soviel Arbeit macht, hätte ich das Geschenk abgelehnt. Die Nachbarn beschweren sich wegen des Geruchs, er ist mittlerweile so hoch gewachsen, dass meine Satellitenschüssel keinen Empfang mehr hat, und jeder hat natürlich einen besseren Tipp, was so ein Fischgrätenbaum braucht. Erst goss ich ihn mit kochendem Rollmopswasser, dann vergrub ich in regelmäßigen Abständen alte Kaviarbüchsen in seiner Erde. Und ganz wichtig: Drei mal im Monat nagel ich einen kleinen Goldfisch an seine Schuppenrinde. Das sol ihm einen ganz besonderen Glanz verleihen. Nichts davon hat diesem verdammten Fischgrätenbaum davon abgehalten zu faulen. Früher konnte man sich noch an heißen Sommertagen in seinem Schatten entspannen, doch ich fürchte, im nächsten Sommer wird nicht nur diese Straße, sondern die ganze Siedlung nach dem faulem Fischgrätenbaumgaroma stinken.

Vor einigen Jahren half ich einem Freund seinen alten Fischgrätenbaum zu entsorgen. Erst machten wir eine kleine Zeremonie, bei der wir uns mit Fischdärmen bewarfen. Er meinte, das sei ein lokaler brauch. Kurz nachdem wir das Ungetüm dann zu Fall gebracht haben, stieß aus dem Stumpf am Boden eine riesige Tentakel, schnappte ihn und zog ihn in die Erde. Ich konnte nichts tun. Ich wüsste nicht was ich tun sollte, würde mir bei meinem Baum das gleiche passieren. Also, auch wenn man mir Egoismuss vorwerfen will, ich werde diesen Fischgrätenbaum nicht Fällen. Das ist mir einfach viel zu gefährlich.

Schicksal

9. Februar 2011 § Hinterlasse einen Kommentar

Freitag der 11.02.11 ist mein Schicksalstag. Alle Zeichen stehen gut für mich. Denn addiert man die 11, die 2 und wieder die 11, kommt man auf 24. Einer Zahl, die, wenn man sie mit 2 multipliziert, denn wir befinden uns im zweiten Monat des Jahres, und das Ergebnis um 18 subtrahiert, denn mit 18 haben viele andere ihren Schicksalstag, nur noch um 3, für 3 gelebte Jahrzente erhöhen muss, um auf mein alter zu kommen. Und das sagt ja wohl alles. Ganz klar: Am 11.02.11 küsst mich das Schicksal irgendwo hin.

American Culture

7. Februar 2011 § Hinterlasse einen Kommentar

Eigentlich sollte ich längst schlafen, aber im Fernsehen läuft der Super Bowl und auch wenn ich zu diesem Sport überhaupt keinen Bezug habe, die Regeln nicht komplett verstanden habe und nicht einen Spielernamen kenne, schaue ich mir das ganze Spektakel sinnloserweise einmal an. Amerika, also. Das Gras ist grün, der Himmel ist blau und Frauen haben Geheimnisse, oder so. Und plötzlich tauchen doch noch ganz bekannte Namen auf: Jennifer Anniston, Shakira (die natürlich als Christina Aguilera verkleidet ist, aber ich hab’s nicht gemerkt), Ashton Kutcher, Tobi Maguire, Michael Douglas, Sam Elliot, Slash und die Black Eyed Peas. John Travolta hab ich gesehen, dann fällt jemandem der Ball aus der Hand und es wird viel über die langen Haare zweier wichtiger Spieler gesprochen, deren Positionen ich gerade vergessen habe. In der ARD-Kabine steht ein deutscher Super Bowl-Gewinner und ich frage mich, ob er bei der aus tiefstem Herzen geschmetterten Nationalhymne der Vereinigten Staaten von Amerika auch so geheult hat wie ich. Diese Christina Shakira Algorithmus hat’s einfach.

Pause. Auftritt Black Eyed Peas! Nicht, das ich was gegen die Amerikanische Kultur zu sagen hätte, aber ein paar Blödbacken zu engagieren, die rumhampeln wie Jim Hensons erste Version seiner Muppets auf Koks… an Slash’s stelle wäre ich auch mitten in der Show abgehauen. Großer Höhepunkt: Fergie Brüllt bei „where is the love“ ihren Text ins Micro, um dann, mitten auf dem Spielfeld stehend dass selbige in Richtung Zuschauer zu halten, damit die auch mal was singen können. Saublöde Geste. Schade, dass sich die sogenannten Superstars von heute auf ihren Bühnen mittlerweile genauso infantil bewegen dürfen, als würden sie vor ihrem Spiegel tanzen und dabei in eine Bürste singen.

Und einen Gedanken kriege ich einfach nicht aus meine Kopf: Fergie sieht aus, als würde sie müffeln. Dann ist sie auf ’nem Footballfeld ja gut aufgehoben.

Zurück zum Football: ähh… …ja.

Bildquelle: Smithsonian

Tschüss Gary Moore

7. Februar 2011 § Hinterlasse einen Kommentar

Die alten Platten meiner großen Schwester durchforstend stieß ich im zarten alter von 11 Jahren auf Iron Maiden, Saxxon und Gary Moore. Starker Tobak, damals. Während die anderen nur vereinzelt Schäden hinterließen, blieb mir Moore mit seiner vergleichsweise ruhigen Gangart erhalten und forderte mich auf, selber in die Saiten zu greifen. Seine späteren Blues-Geschichten waren zwar erstmal nicht ganz meine Welt, trotzdem habe ich mich über seine Entwicklung, zwischen Kunst und Kommerz immer mehr gefreut als über die neuste Ausgabe irgendeines weichgespülten Pop-Klassikers in Spe.

Jetzt bin ich etwas traurig über den plötzlichen Tod eines Künstlers mit dessen Musik ich einen Großteil meiner eher spröden Teenagerzeit ausschmücken durfte.

Ich wünsche seiner Familie und seinen Freunden alles Gute in dieser schweren Zeit.Machs gut, Gary Moore!

Bildquelle

Schleicher

10. April 2010 § Hinterlasse einen Kommentar

Ich passe auf. Fast immer. Und es ist fast immer schwer. Trotzdem haben alle ihren Platz dort, wo ich sie abgelegt habe. Kontrolle ist da. Der Überblick. Niemand pisst mir ans Bein. Warten ist leicht. Ich mache auf mich aufmerksam. Ich bin jemand.  Ich kann Zaubern. Man hört mir zu. Ich schlichte. Irgendwie passe ich auf und es ist ganz leicht. Bis es irgendwann schleichend und schlicht zu einfach ist.

Ich werde leichtsinnig und grob und unaufmerksam. Ich denke nicht darüber nach, mir das abzugewöhnen. Ich verliere etwas aus den Augen. Vom Rest stoss ich mich ab. Da sind Fremde in meinem Haus und ich bin unter ihnen. Sie wissen nicht, wer ich bin und es ist ihnen egal. Mir ist es nicht egal, doch hier spricht niemand. Ich bin irgendwas. Es ist falsch. Es fühlt sich an, als hätte es noch niemand beschrieben. Es gibt kein Stück Papier, auf dem mein Bleistift irgendetwas hinterlassen könnte, einen Hinweis, ein Zeichen, einen winzigen Ausdruck von etwas, das ich noch nie habe hören oder anfassen oder sagen können. Es ist nicht einfach nur da und still. Es ist nicht arglos, oder trocken oder einsam oder grün. Schwere Luft ist es nicht. Tief Atmen vertreibt es nicht. Heulen hat keine Chance. Es geht nicht weg, aber jetzt weigere ich mich, ihm auch noch einen Namen zu geben, und einen Wert beizumessen. Mein einziges Mittel. Ein Scheißdreck ist das. Und dann wieder schleichend zum Anfang. Aufpassen, Kontrolle, Stärke, Lachen. Warum dauert der zweite Abschnitt nur immer länger als der erste?

Ich nehme Beiträge einhundert

26. März 2010 § Hinterlasse einen Kommentar

Dies ist der einhundertste Beitrag. Wochen, Monate, gar Jahre hat es gedauert. Die schreibfaule Sau schafft die Hundert.

!!Sektkorkenandiewandschieß!!

Ich würde das mit dem Sektkorken als Bild bloggen, wenn ich zeichnen könnte. Aber ich kann, verfickt und loch zu genäht einfach nicht zeichnen. Sollte ich ändern. Wer mit 32 noch Klavierspielen lernt, der wird sicher auch das noch hinkriegen. Notfalls erst mit 64, aber dann volle Kanne.

Also Feierlaune, blah, draußen regnets. Verdammt! Heute!! Heute wäre der Tag gewesen, an dem ich endlich mal vor die Tür gegangen wäre. Aber da werde ich nass. Muss ich wohl wieder hier drinnen bleiben…

Ach was. Ich hab ’ne neue Jacke. Und ’ne frische Hose. Mal schauen wie’s so iss, mal von aussen eingenässt zu werden.

Beitrag No. 101 folgt auf dem Fusse

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Hab dank

12. Dezember 2008 § Hinterlasse einen Kommentar

Zum Glück gibt es die pulsierende Libido, die oftmals dafür sorgt, dass liebe Menschen, suchend nach der ganz besonderen Erfahrung auf diese Seiten stoßen. Nun findet man hier vielleicht nicht unbedingt dass, was einem die Schreibtischunterseite feucht werden lässt, doch wenn nur ein einziger seine rechte Hand zurück auf die Maus legt, um herunter zu scrollen und Zeile um Zeile zu lesen und sich sogar Unterhalten fühlt, war die ganze Arbeit wenigstens nicht umsonst.

Vielen Dank lieber Sextrieb, liebe Libido, für deine Beständigkeit und dein hartes Durchsetzungsvermögen, denn ohne Dich würden diese Seiten, in Zeiten in denen hier nicht soviel geschrieben wird, vereinsamen, vielleicht sogar den Bezug zur Realität verlieren.

Gedankenverloren

15. September 2006 § Hinterlasse einen Kommentar

Oben sind die flauschigen Wolken, unten ist die nasse Straße, dazwischen liegt nichts, außer eine angeblich hübsche Aussicht auf die beleuchtete Stadt. So hübsch ist die sie gar nicht. Die Mädchen hier waren früher auch irgendwie aufregender und dauernd werden irgendwelche Parks in Parkplätze umgewandelt. Da gibt´s nicht viel, was man machen kann, außer sich zu besaufen. Hier kriegt man schon als Kind vorgelebt dass du saufen mußt, sonst gehts dir dreckig. Diese Sauferei macht dich « Den Rest dieses Eintrags lesen »

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