Monoton

30. September 2006 § Hinterlasse einen Kommentar

Ein Zug raste durch meinen Schädel. Von weitem sah ich sein Licht, dann seine harte Front. Auf seinen Fenstern spiegelte sich ein roter Punkt, bevor er mich in tausend Einzelteile zerbrach.

Ich öffne langsam meine Augen. Oben die Decke, weiß. Links und rechts die kahlen Wände. Alles beim alten. Draußen holt jemand den Müll. Er macht einen unerträglichen Krach. Unten im Keller lebt der alte Gnom. Er ist bereits angzogen und wartet mit dem Frühstück auf mich. Er war schon da, als ich hier einzog.

Da er so gut wie nie redet ist es, als ob ich hier allein Wohnen würde. Außer dem Frühstück macht er nichts. Er ist ja auch nicht mein Diener. Ich überlies ihm den Keller gerne, ich fand Kellerräume immer sehr schaurig. Noch nie bin ich herunter gegangen, um zu sehen, was er da treibt. Einerseits vertraue ich ihm, andererseits würde er mich vermutlich auch nicht zu sich einladen. Wir waren uns einig. Der Gnom hat Frühstück gemacht.

Nach dem Frühstück setz ich mich wie üblich auf seinen Rücken und reite auf ihm zur Arbeit. Den Leuten auf dem Weg sage ich, er sei ein Poni. Sie brauchen es ja nicht zu glauben, hauptsache wir glauben es. Dort angekommen werde ich wie immer ohne ein Wort unter den Blicken der anderen absteigen und durchs hässliche Gebäude zu meinem Arbeitsplatz gehen. Der Gnom wird, zum nächsten Spielplatz laufen und sich ein Kind aussuchen. Wie immer.

Den Tag verbringe ich damit meinem Chef nicht in den Arsch kriechen zu wollen, ertappe mich mal wieder dabei, wie ich es doch tue. Ich fühle mich dabei nicht besonders. Man sieht es mir auch an. Ich bin blass, motivationslos und habe überhaupt kein Intersse mit meinen Kollegen zu sprechen. Die nehmen es mir übel und sprechen hinter meinem Rücken über mich.

Wenn der Gnom sich ein Kind ausgesucht hat, lockt er es zu sich. Dann packt er es und bringt es vermutlich in seinen Keller. Wenn ich am Abend zu Hause bin, weiß ich davon nichts. Keine Spur von einem Kind in meinem Haus und der Gnom ist meistens schon im Bett und streichelt seinen fetten Bauch. Ein Kind pro Tag, braucht er. Ich habe nie gesehen, wie er eines verspeißt, ich kann es immer nur vermuten. Einmal, auf dem Weg zur Arbeit rülpste er ein Rosa Turnschuh aus. Ungefähr größe 28. Er versuchte es zu verbergen, ich bemerkte es zwar, sagte jedoch nichts.

Ich werde ihm einen Vorschlag machen. Heute muß er mir helfen. Es sind ja auch nicht mehr so viele Kinder da, die meisten sind entweder weggezogen oder bereits aufgegessen. Mein Vorschlag ist, er soll meinen Chef verspeisen. Er kann diesen widerlichen Kerl ja in zwei Gängen verputzen. Vermissen würde ich ihn sicher nicht. Ich muß dem Gnom sagen, das ich über seine Kinderfresserei bescheid weiß. Ich glaube er will nicht, das es an die Öffentlichkeit gerät. Notfalls werde ich ihn damit erpressen. Mein Chef muß weg. Ich könnte mir nichts schöneres für ihn vorstellen, als von meinem Gnom verschluckt zu werden. Oder ich lasse ihn heimtückisch von einem Zug überrollen. Dann muß der Gnom eben sehen, wo er bleibt.

Fremdling

28. September 2006 § Ein Kommentar

Nach einer arschkalten Nacht habe ich nun die Aufgabe von meiner harten Matratze zu rutschen und mich einen weiteren Tag lang zu irren. Der Mann, den ich vergangene Nacht getroffen habe erklärte mir, ich solle mal entspannen. Einen schwarzen Hut trug er, keine Schuhe. Eine Schwarze Hose, weißes Hemd, zugeknöpft, ohne Kragen. Er sprach sehr ruhig und wählte seine Worte mit bedacht. Als er mich zum ersten Mal richtig ansah hielt er inne, schmatzte « Den Rest dieses Eintrags lesen »

Sergej & Er

27. September 2006 § Hinterlasse einen Kommentar

Wie Zombies bewegten sich die Gestalten auf der Tanzfläche zu der grunzenden Musik. War das HipHop? Nicht meine Welt. Aber ich hatte keine Lust mehr wo anders hinzugehen, also schlug ich mich zur Bar durch. Je näher ich kam, desto schlimmer wurde der Geruch von Red Bull. Das Zeug hatten die Blagen hier offensichtlich alle in ihren Gläsern. Mit Wodka, oder was weiß ich. Widerlich. Ich wollte durchhalten. Ich brauchte dringend was zum Vögeln. Ich war ja nicht zum ersten Mal dort. Bei irgendeiner von den jungen Hühnern konnte man immer was lassen. Das einzig viel versprechende hier. Ich fing langsam an warm zu werden. Mir einen Überblick zu schaffen. Dann traf ich Mehmet. Ein unwichtiger, feister, kleiner, Störenfried. „Sergej alte Säge, hä? Komm, lass dich küssen,“ Mehmet küsste mich links, rechts, „so macht man das doch bei euch, hä?“ Er widerte mich an. „Kann ich was für dich tun? Du willst doch nicht schon gehen, oder?“ Eigentlich nicht, du hässliches Stück Kanackenscheiße, „Komm, bleib noch. Ich stell dich meiner neuen Freundin vor.“ Er drehte sich zu einem billigen Weibstück um für das ich keinen einzigen Cent ausgeben würde. „Hier, das ist Edita. Die´s geil, hä?“ „Ja, ist sie,“ sagte ich und fand sie zum Kotzen.

Wir hatten uns vor ungefähr einem halben Jahr kennen gelernt, als wir für einen gemeinsamen Freund schmuggelten. Er wurde erwischt. Ich nicht. Seit dem ist er sehr stolz drauf, bei den Bullen meinen Namen nicht genannt zu haben. Ich denke, er wusste ihn einfach nicht. Jedenfalls weiß ich, dass ich ein paar Tage später haarscharf daran vorbei geschlittert bin selber eingesackt zu werden. Das bisschen, was die Bullen wussten, hatten sie garantiert von ihm. Es war richtig, ihm meinen Namen nicht sofort zu verraten.

Er erzählte allen seine tolle Geschichte, wie heldenhaft er mich gedeckt hatte. Meistens ließ ich ihn reden, denn er konnte einen immer ausreichend und billig versorgen, egal um was es ging. Er hatte sehr gute Verbindungen, war auch in der Lage mal mit ein paar Scheinchen auszuhelfen, oder einem einen Job zu besorgen. Da war es einfach besser sich mit ihm gut zu stellen.

Gott sei dank hatte er es eilig. Edita roch nach billigem Deo, ihn schien das ziemlich heiß zu machen. „Sie ist nicht rasiert“, verriet er mir laut. „Verstehste alter?“ Sie starrte den Boden an. „Das ist einfach ´n geiles Aroma!“ Er war wie ein Trüffelschwein. „Hast du was zu Rauchen“, wollte ich wissen. Vielleicht machte ein bisschen Graß den Abend erträglicher.
In dieser Kaschemme war´s extrem Dunkel. Hier wurde getanzt, getrunken und abgeschleppt. Das böse Erwachen kam dann spätestens zu Hause, frühestens bei der nächsten hellen Laterne. Ich hatte schon mal eine unten stehen lassen, als ich sie im Licht sah. Edita war allerdings eine, die ich nicht mal hier, im halbdunklen angequatscht hätte. „Klar hab ich was für dich, mein Freund.“ Er gab mir sein Scheißzeug, „ist ein Geschenk“, zeigte seine gebleichten Zähne und machte sich dann endlich mit seinem schäbigen Weib vom Acker.

Die Frauen waren wirklich hässlich an dem Abend. Woran lag das bloß? Hatte ich ´ne schlechte Zeit erwischt? Gab es irgendwo ein Lenny Kravitz-Konzert? Ich war mal auf einem. Da waren Frauen. Richtige Frauen. Einfach… Ich kann´s kaum beschreiben. Ich habe noch nie, in meinem ganzen Leben so dermaßen geile Frauen gesehen. Eine besser als die andere. Mann, ich hatte wirklich einen Dauerständer.

Mehmets beschissenes Zeug war völlig wirkungslos (war doch klar, Pissfresse). Ich ging ich zur Theke ´rüber und bestellte mir einen Whisky ohne Eis. Ich blieb gleich da, und schaute ein wenig in die Runde. Als ich meinen Whisky halb ausgetrunken hatte, waren die Frauen noch genauso abstoßend wie vorher, wie Edita. Davon abgesehen fand ich bei ihnen auch keine Beachtung. Ich war auch nicht gerade ein Ausbund an Charme oder hatte mich besonders in Schale geschmissen. Meine letzte Dusche war vor knapp drei Tagen. Und ich war hier der älteste. Um einiges älter sogar. Gott, was für hässliche Weiber hier herumliefen.

Ich sah Hakennasen, fettige Haare, schlecht sitzende Jeans, großer Gott, wer so eine Figur hat sollte am besten gar keine Jeans tragen. Ich sah flaches Land, fast überall, selbst bei den fetten, stark beharrte Arme und schlechte Zähne. So stelle ich mir die Hölle vor. Oder ein Konzert von P. J. Harvey. Wie viel Whiskey konnte man trinken? Wie viel Whiskey hatte dieser Schuppen auf Lager? Ich ekelte mich. Und tatsächlich, das bisschen Licht machte einige von ihnen noch hässlicher als ich es jemals für möglich gehalten hätte. Noch hässlicher als Edita. Ich suchte weiter. Nicht ganz vergeblich.

Es dauerte etwas, da blieb ich stur, ich wollte ficken, da fand ich ein Mädchen. Ihre Zähne waren soweit in Ordnung (von weitem). Sie war Blond, selbst wenn sie auf den Armen stärker beharrt wäre könnte man es ertragen. Unrasierte Muschis konnte ich allerdings überhaupt nicht leiden (Mehmet war ein abscheulicher Köter), aber so was findet man ja immer erst heraus wenn´s schon zu spät ist. Ihre Haare waren lang und glatt. Ihre Nase war etwas zu groß und Knorpelig und sie hatte für meinen Geschmack zu schmale Lippen. Ich mochte so was eigentlich nicht. Sie hatte ein ovales Gesicht mit Babyspeck-Wangen. Das ganze gab mit der etwas hohen Stirn und der überdurchschnittlichen Größe eine etwas seltsame Mischung, aber irgendwas an ihr zog mich an. Ich drehte mich zum Barkeeper um, „Wer ist das“, und deutete auf die vermeidliche Schönheit. Der Barkeeper musterte mich von Oben bis unten. Er hatte ein Bubi-Gesicht und nach hinten geschmierte Haare und sprach mit künstlich kratzender Stimme um cooler zu wirken. Er sah noch sehr jung aus, vielleicht war er 20 maximal 23 Jahre. Ich wette er brauchte sich um Frauen keine Gedanken machen. Aber er war offensichtlich anspruchslos, sonst würde er hier nicht arbeiten. Das er mich so komisch ansah, passte mir überhaupt nicht. „Was willst´n mit der Schönheit“, grinste er mich an. Schönheit, hatte er gesagt. War das sein ernst, oder wollte er mich verarschen? „Was ich mit ihr will!“ er merkte dass das nicht als Frage gemeint war. „Das ist Nadja“, er blieb ziemlich locker. Arschloch. Nadja also. Ich sah mich noch mal um. „Willst du sie“, fragte er. Dieses dämliche Grinsen. „Bist du ihr Zuhälter oder was“, ich gab mich selbstbewusst und superlässig, ich hatte keine Fragen. Nur antworten. Und wenn er wollte, könnte er eine bekommen. Ich wirkte bedrohlich, so ein kleiner Scheißer hat mich nicht zu verarschen. Das hatte er soweit begriffen und fragte nicht mehr. Er zog sich zurück und wollte offensichtlich keinen Ärger, also machte ich ihm keinen und schob ihm mein inzwischen leeres Glas rüber. Ich hatte nicht das Gefühl das der Whisky wirkte. Vielleicht der nächste.

Es blieb keinem verborgen, sie war die schönste hier, auch wenn sie eigentlich nicht besonders war. Ich beobachtete wie sie mit verschiedenen Typen sprach, wie sie lachte und dauernd fassten diese Affen sie an. Sie war sehr zurückhaltend, vermutlich weil sie wusste, dass sie nicht die schönste war. Momentan war sie´s. Doch allenfalls dazu in der Lage kleine Jungs zu Vögeln die wenig Erfahrung mit Frauen hatten. Und weil die sie umkreisten wie die Geier, lehnte sie sich zurück. So machen Frauen das eben, wenn sie umschwärmt werden. Sie war angenehm zurückhaltend. Es gibt nichts Schlimmeres als hässliche Weiber mit großer Klappe, dachte ich.

Ich saß noch eine Weile da, nippte ein wenig an meinem Whiskey und beobachtete den Eingang. Vielleicht käme ja doch noch was Hübsches für mich. Eine für die man sich prügeln würde. Die Weicheier hier hatten doch nichts in der Hose. Die haben noch nie richtig Prügel bezogen. Noch nie ´ne Faust mit ordentlich Pfeffer in die Schnauze gekriegt. Die wissen gar nichts. Erst haben sie ´n großes Maul und dann sind sie plötzlich so was wie Pazifisten. Ich schlag auch Pazifisten. Und nicht zu knapp. Und wenn sie dann nach Hause rennen und ihre bescheuerten Brüder holen, oder sonst wen kriegen die von mir eben auch noch die Hucke voll. Ich bin da nicht so. Wenn ich den kürzeren ziehen sollte, kein Problem. Das kann ich wegstecken. Wäre nicht das erste Mal. Aber ich bin ziemlich link, deswegen verlier ich selten. Das kann ich. Erst prügeln, dann Ficken. Ob verloren oder nicht. Wie früher. Und Frauen gab es auch genug, die da mitmachten. Heute haben sie sich alle selbst entdeckt und wollen „als Mensch“, oder schlimmer, „als Frau“ behandelt werden und finden Prügeln unter ihrem Niveau und sind angewidert. Dieses Gequatsche. Ich will ´ne Schöne, die drauf steht wenn man um sie kämpft, mit vollem Körpereinsatz, nicht dieses Talkshow-Gesülze was man alles tun muss um eine Frau zu erobern. Blödsinn für Muttersöhnchen mit zu kleinem Schwanz.

Ich trank den Rest Whiskey aus und dachte an die dreckigen Sachen die ich mit der halbhässlichen machen würde. Sie stand einen Moment lang alleine an der Wand und ich sah wie der Schuljunge mit dem sie sich eben schon sehr angeregt unterhalten hatte (was haben die sich bloß immer zu erzählen? Ich wollte dem kleinen sagen er soll sich verpissen wenn er es bis jetzt noch nicht geschafft hat ihren Arsch klar zu machen) schon wieder in ihre Richtung ging. Ich knallte das Glas auf den Tresen (der schöne Barkeeper lies sich von ein paar Editas bewundern), drehte mich um und nach einem kleinen Moment machte ich einen schwungvollen Schritt in ihre Richtung. Der Kleine, jungfräuliche Stecher rannte direkt in mich rein. Er knallte mit seinem hübschen Gesicht frontal gegen meine Schulter, mein Ellenbogen rutschte aus und stieß mitten in seinen Solarplexus. Dann knallte er mit dem Hinterkopf auf den harten Boden. Sie hatte es beobachtet und lächelte. Ich tat so, als hätte ich weder ihn noch ihr lächeln bemerkt und stellte mich neben sie. Sie sagte mir später es habe sehr komisch ausgesehen und glaubte mir tatsächlich, dass es keine Absicht war. Zu dem Zeitpunkt hatte ich es ihr schon einmal besorgt und sie meinte dass sie froh sei diesmal keinen von den Kleinen mitgenommen zu haben. „Aber sonst nehme ich, was ich kriegen kann. Man wird ja nicht jünger.“, ich gab ihr recht. Obwohl sie nicht sehr alt war. Vielleicht Mitte zwanzig. Kaum älter.
Sie widmete mir ihre volle Aufmerksamkeit. Von den kleinen Scheißern traute sich keiner mehr her. „Nicht schlecht“, sagte sie. Ich fragte ahnungslos „was meinst du?“ „Bist du nicht ein bisschen zu alt für den Laden hier?“ Das wollte ich nicht hören. Dummes Zeug. Ich wollte sie Vögeln. „Oder suchst du was zum Vögeln?“ Wir gingen zu ihr.

Sie hatte ein Ein-Zimmer-Apartment es war nicht sehr schön, sie hatte so gut wie nichts an den Wänden außer ein riesiges gerahmtes Bild mit einem Schwarzweiß-Foto von einem nackten Kerl mit Six-Pack und einem ziemlich großen Schwanz. Ich war sehr beeindruckt und es machte mich geil, dass sie es so bewunderte. Direkt neben dem Bett. „Das Bild muß ich immer abhängen, wenn meiner Mami mich besucht.“ Dieses Mami-Gequatsche nervte mich schon auf dem Weg zu ihrer Wohnung. Ich sagte aber nichts. Hätte die Stimmung verdorben. Sie lief herum, legte den Schlüssel ab, zog ihre Jacke aus und ich setzte mich aufs Bett, da es hier außer ein paar unbequemen Klappstühlen am Tisch keine Sitzmöglichkeiten gab. Ich konnte nicht aufhören diesen riesigen Schwanz anzustarren. Während sie sich die Schuhe auszog meinte sie: „Keine Angst, so hohe Ansprüche hab ich auch wieder nicht“. „Du weißt ja nicht ob ich da nicht mithalten kann.“ Sie lächelte. „Kannst du?“ Ich konnte natürlich nicht, aber das spielte jetzt auch keine Rolle mehr. Sie war soweit, und ich erst. Ich schaute mit einem breiten Grinsen auf das Bild und schüttelte vorsichtig den Kopf. Sie huschte an mir vorbei und schaltete das Licht aus. Ich wusste nicht so recht. Ich will doch sehen was ich da ficke, dachte ich. Aber gut, sie war eben nicht die Schönste. Vielleicht hätte ich sogar gelacht wenn ich sie in Aktion gesehen hätte und außerdem wäre mir vielleicht dieser Riesenpimmel im Weg gewesen.

Das Zimmer war nicht ganz dunkel. Das karge Licht das durchs Fenster hereinfiel ließ uns genügend Spielraum für Fantasien von Leuten mit denen wir´s gerne mal treiben würden. Wir waren zwei Gesichtslose Schatten die vollkommen Hemmungslos übereinander herfielen. Sie vermutlich über den Schwarzweiß-Typen, ich über alle möglichen Frauen. Sie zog ihre Bluse aus, und machte sich dann an meinen Klamotten zu schaffen. Sie trug keinen BH und stöhnte ein wenig als ich ihre kleinen Brüste berührte. Dann legte sie los. Sie huschte über meinen Körper wie ein flinker kleiner Gecko, küsste und leckte hier und da. Sie machte mich rasend. Mein Schwanz wuchs zu einem Riesen heran, mit dem ich ohne Probleme die kleine Schwuchtel von der Wand hätte schubsen können. Sie war wie eine Irre. Vielleicht hatte sie auch schon seit längerer Zeit keinen Besuch mehr gehabt. Um so besser für sie, dass sie mich mit nach Hause genommen hat.

Man konnte das nicht als Blasen beschreiben was sie da tat. Solche Geräusche hatte ich noch nie aus meinem Schoß gehört. Es war feucht, laut und es fühlte sich an… in dem Moment dachte ich der liebe Gott persönlich sei herab gestiegen und hätte sich allein für mich in diese unglaubliche Frau verwandelt. Wenn eine bescheid wusste, dann sie. Spätestens ab jetzt war ich für alles zu haben. Sie kam langsam zu mir, ihre Brüste berührten meine Haut und ich zuckte kurz zusammen. Die Sau küsste mich und schob mir ihre Zunge in den Hals. Es schmeckte ein bißchen ekelig, aber so war es eben. Sie ließ den überschüssigen Speichel in meinen Mund laufen und leckte an meinen Lippen. Was war das denn für eine und wo war sie solange? Dann küsste sie mein Ohr und flüsterte mir dreckige Worte hinein. Das machte mich noch geiler. „Ich muß dir was sagen.“ Oh gott, was passierte jetzt? „Was denn?“ meine Stimme zitterte ich wusste gar nichts mehr und ich hörte mich auch nicht mehr wie ich an. „Wir können das nicht machen.“ „Wah.. … was?“ Was hatte sie gesagt? „Ich hab noch ein bisschen meine Tage.“ Ihre stimme klang plötzlich ganz lieblich und Süß. „Aber wenn du möchtest, kannst du auch in den Po…“ ich war da! Aufrecht hockte ich auf Knien auf ihrem Bett, schnappte mir ihren Körper, drehte sie um und noch bevor einer das Wort Gummi aussprechen konnte, hatte ich ihren String zur Seite geschoben und spürte wie ihr warmer, weicher Hintern meinen eingespeicheltes Teil umschloss. Ein Kondom wäre sicher nicht schlecht gewesen und ich hätte auch eins benutzt, aber sie hat mich mit ihrem Geblase so heiß gemacht das dafür einfach keine Zeit war.

Ich besorgte es ihr drei mal. Ich war der King. Immer im Dunkeln Immer in der gleichen Position und ich schwöre, es wurde immer besser. Als wir fertig waren, waren wir fertig. „So einen Fick hatte ich noch nie,“ ihre Stimme klang nicht mehr Süß. Sie klang erfahrener als vorher, lässig und erschöpft. Ich wollte irgendwas cooles sagen, über mich, über meine Ausdauer, und Kraft und so weiter. Ich war ein echter Kerl. Und jetzt wusste sie es ganz genau. Endlich machte sie das Licht wieder an. Sie war immer noch nicht schöner. Mir war´s egal. Neben mir hing die Schwuchtel an der Wand, dem ich am liebsten zugezwinkert hätte. Er hätte es verstanden. Nadja war ihr Name. Sie verriet ihn mir noch schnell. Ich sagte nicht, das ich ihn schon wusste. Sie wollte nicht Kuscheln.

„Ich muß das Bett beziehen, in der Sauerei kann ich heute Nacht nicht schlafen.“ „Kann ich bei dir Duschen“, fragte ich. „Klar kannste, aber mach nicht so lang, ich muss auch noch.“ Ich ging Duschen. Reinigte meinen alten aber mich sehr stolz machenden Körper. Ich lies ordentlich Zeit. Sie rief zwischendurch irgendwas, aber das war mir egal, ich musste mein bestes Stück wieder klar kriegen und wollte nicht hetzen. Ich hatte das Ding gerade in ihrem Arsch. Währenddessen hätte sie ihr Bett wohl sechsmal beziehen können. Sie fand es zwar nicht gut, aber sie meckerte nicht. Das mochte ich. Kein Kuscheln, kein Gemecker. Kein langweiliges Vorspiel von wegen erst du mich, dann ich dich, wir haben uns lieb blablabla, und zack, durchgezogen. Sowas hat man selten. Ich trocknete mich ab und dachte zum ersten mal daran vielleicht was mit ihr anzufangen. Nichts festes, fürs erste, und dann kann man ja mal sehen.
Ich trocknete meine Haare (Hier stand lauter Weiberkram herum). Die Ohren trockenrubbeln. (Haarspray, Gel, MakeUp). Die Füße trocknen, vor allem zwischen den Zehen. (Plüsch überall). Das Gute Stück trocken legen. (Enthaarungswachs). Nochmal zwischen den Beinen. (Nassrasierer und Rasierschaum). Und noch mal über den Rücken. (Elektrischer Rasierer? Ok, sie hat warscheinlich einen Freund). Neugierig öffnete ich den kleinen Spiegelschrank. Da war ein Nagelknipser, eine Nagelfeile, Blutstiller, Pflaster noch mehr MakeUp, und Q-Tips. „Mach hin“, rief sie mittlerweile barsch und ungeduldig, „ich muss das restliche Zeug aus meinem Arsch kriegen.“ Ihre Stimme klang viel dunkler und bedrohlicher. Da waren Medikamente. Tabletten in Röhrchen und in Schachteln. Erst dachte ich an Schmerzmittel oder es wird die Pille sein. Nimmt sie eigentlich die Pille? War´s mir nicht eigentlich Scheißegal? Es waren Hormonpräparate. Und zwar in verschiedenen Ausführungen. Auf dem kleinen Regal in der nähe des Minifensters gleich neben dem Waschbecken stand ein Zahnputzbecher mit ihrer Zahnbürste drin. Ich setzte mich erstmal auf den Plüschbezogenen Klodeckel, mit meinem nackten Hintern und trocknete noch mal ausgiebig hinter den Ohren. Wo war denn der kleine Eimer? Frauen haben doch meistens so einen kleinen Abfalleimer im Bad. Wenn sie gerade ihr Tage hatte… Es stand keiner da. Na gut, dachte ich. Jeder wie er mag. Ich öffnete noch mal den kleinen Schrank. Wo sind die Tampons? „Machst du bald mal fertig da, das dauert mir jetzt ´n bisschen zu lange.“ Sie war angepisst. Wo bewahrte diese Frau ihre Tampons auf, wenn sie doch gerade läufig war. Ich suchte. Keine benutzten, keine neuen, nichts zu finden. Keine Binden, nicht mal Taschentücher und in ihren Hößchen die ich aus dem Wäschekorb fischte war kein einziger roter Tropfen zu finden. Hätte ja sein können. Sie war eben etwas anders, dachte ich. Es ist doch kein Verbrechen seinen Badmüll woanders hin zu schmeißen. Und die Tampons oder Binden oder was auch immer sie benutzte konnte sie ja auch im Kleiderschrank aufbewahren. Und in der Küche entsorgen. Und sie war halt eine von denen, die nicht so stark bluteten. Sie hämmerte gegen die Tür. Wie mein Alter, wenn ich früher stundenlang das Bad besetzte. Wenn ich damals unter seinen Augen aus dem Bad kam hatte er einen angewiderten Gesichtsausdruck, den ich nie vergessen werde. Ich schloss den kleinen Hängeschrank und sah genau diesen Gesichtsausdruck im Spiegel. Was zur Hölle war hier los? Ich schmiss das Handtuch über die Duschkabine und riss die Tür auf. Ich war splitternackt und sah sie an. Sie schaute mir in die Augen. Ganz lässig, nicht mehr wütend aber sie war mir überlegen! „Wow, so sieht er also aus, der kleine Mann.“ Sie griff zwischen meine Beine und hielt meinen Schwanz und meine Eier in der Hand. Erst jetzt viel mir auf was für große Hände sie hatte. Dann küsste sie mich. Ich hielt still, meine Lippen waren eingefroren und mein Atem setzte kurz aus. Mit meinem Gemächt in ihrer Hand standen wir zwischen Bad und Flur. Ich griff ebenfalls zu.

„Danke Schatz“, sagte er zu mir und schob sich an mir vorbei. Ich lenkte mich vom Flur zurück in das große Zimmer. Ich stand nackt und fassungslos in der Wohnung dieses Mannes, dem ich gerade tierisch den Arsch versohlt hatte, und dachte an den unglaublichsten Fick meines ekelhaften Lebens. Ich fühlte mich dreckig. Da half keine Dusche. Ich dachte an Vergewaltigung. Nur wer hat hier wen vergewaltigt? Ich war noch nie so befriedigt und gleichzeitig angewidert von mir selbst. Mir wurde schlecht.
Meine Klamotten lagen überall verstreut, unter und auf dem Tisch, unter dem Bett und das versaute Bettlaken lag ausgerechnet auf meiner Hose. Als ich sah das die große feuchte Stelle, die wir gemacht hatten meine Hose berührte, würgte ich plötzlich wie ein verrückter, hatte nichts mehr unter Kontrolle und kotzte ihm schließlich die Bude voll. Diese alte Sau. Dieser Perverse. Dieser abartige widerliche Kerl. Widerlicher als Mehmet, als Edita. Wie gern hätte ich heute Edita gefickt. Mann, das war mal ein fehltritt.

Sowas kann man nicht erzählen, nicht mal seinem besten Freund. Ich bin kein schwuler Arschficker. Ein Arschficker ja, aber kein Schwuler. Ich hatte die Bude ordentlich vollgereiert und beschloss, es damit gut sein zu lassen. Aber das Bild, das verdammte Bild mit dem Riesenprengel riss ich noch von der Wand. Ich lies es auf einen der Stühle krachen und es brach in der Mitte durch. Aus dem Bad hörte ich wie das Wasserrauschen stoppte und er wagte es zu fragen, was denn los sei. Ich schlug im vor da drinnen zu bleiben. Ich wüsste sonst nicht was passiert. Ob ich im Böse sei, er sei ja schließlich schon fast eine Frau. Die nächste OP stehe schon bald an. Ich nahm einen Schluck Wasser aus der Flasche neben seinem Bett um die restliche Kotze aus meinem Mund zu spülen. Spuckte das Wasser einfach irgendwo hin. Was soll man in so einer Situation machen? Kann mir das irgendjemand sagen? Ich wusste nicht wie ich mich verhalten sollte oder wie sich das auf mich auswirken würde, also machte ich erstmal das ich aus dieser Wohnung herauskam. Ich ging nie wieder in diesen schäbigen kleinen Laden mit den Blagen überall und Mehmet mit seinen hässlichen Weibern. Den Barkeeper hab ich inzwischen schon mehrmals wieder gesehen. Und jedes Mal, wenn er mich sah grinste er mich hämisch an, nickte mir zu und begrüßte mich lautstark mit den Worten: „Hey, nah alles klar Matrose?“ Seitdem hab ich mich nie wieder an einem Arsch vergangen. Außer, ich hab sie vorher ausgiebig geleckt und für echt befunden. Aber so viele Frauen ich auch hatte, dass muss ich einfach zugeben, keine von denen war auch nur annähernd so gut wie Nadja.

Gedankenverloren

15. September 2006 § Hinterlasse einen Kommentar

Oben sind die flauschigen Wolken, unten ist die nasse Straße, dazwischen liegt nichts, außer eine angeblich hübsche Aussicht auf die beleuchtete Stadt. So hübsch ist die sie gar nicht. Die Mädchen hier waren früher auch irgendwie aufregender und dauernd werden irgendwelche Parks in Parkplätze umgewandelt. Da gibt´s nicht viel, was man machen kann, außer sich zu besaufen. Hier kriegt man schon als Kind vorgelebt dass du saufen mußt, sonst gehts dir dreckig. Diese Sauferei macht dich « Den Rest dieses Eintrags lesen »

Der Barmann

11. September 2006 § Hinterlasse einen Kommentar

Draußen ist´s so schön still. Eben kramte noch der Wind eilig in den Baumkronen, offensichtlich hat er nun gefunden, wonach er gesucht hat. Wie soll man bei dieser Ruhe schlafen können? Immer wieder schweben diese Dinger durchs Schlafzimmer. Im Licht kann man sie nicht sehen, aber ihre kleinen Schatten geistern um den fahlen Laternenschein herum, über und unter meinem Bett. Sie denken, ich schlafe, aber ich bin hellwach. An nichts denken soll man, wenn einem der Schlaf fern bleibt. Ich denke ja an nichts. Ich denke, dass ich an nichts denke. Wie denkt man an nichts? Diese fiesen kleinen Dunkeldinger machen´s einem recht schwer. Man balanciert vorsichtig zwischen den Welten, ohne genau zu wissen wo´s denn nun hingeht, schon huschen sie über dein Gesicht und du fühlst dich wie von der Erde gestürzt – direkt hinein in dein Bett. So liegt man mit offenen Augen da, erschrocken und völlig deplaziert. Offensichtlich ist das Bett im Augenblick nicht der richtige Ort.

Irgendeine höhere Macht, was ja immer meine Lieblingserklärung ist, hat mich dazu bestimmt hinaus zu gehen und zu sehen, was das garstige Wetter von der Welt übrig gelassen hat. Die Dunkeldinger begleiten mich, hoffentlich. Ich möchte sie nicht länger in meinem Schlafzimmer beheimaten. Ich kördere sie mit einem langen Gähnen kurz bevor ich meine Jacke überstreife und die Tür öffne. Wenn sie mir folgen, führe ich sie irgendwo hin, wo sie sich in Ruhe austoben können. Wo die Nacht von ganz wenig Licht durchschossen wird und sich ein paar Typen herumtreiben, um die es mir niemals leid täte. Ich mache mich auf, in die Bar am anderen Ende der Stadt. Ein längerer Fußmarsch folgt, bis ich endlich an der Schwelle der alten Holztür stehe und sie langsam vor mir her schiebe.

Da sitzten sie, die Verlierer und lassen Schultern und Köpfe hängen. Und ich geselle mich dazu. Reden brauchen wir ja nicht, aber was zu trinken wäre schön. Hier findet man sicherlich keinen Schlaf. Nur die Wahrheit in Form von hässlichen Menschen mit pechschwarzen Ringen unter den Augen und Haarausfall. Gebeugt wie ein Affe sitze ich daneben auf einem Barhocker und suche nach meinen kleinen Geistern, die mich einfach nicht schlafen lassen wollen – ich kann sie plötzlich nicht mehr finden. Eben haben sie mich noch verfolgt und jetzt sind sie verschwunden? Vielleicht ist es einfach zu duster hier. Zu deprimierend, selbst für Schatten. Ich bestelle ein Bier und bekomme ein Glas trübe Pisse gereicht, ohne Schaumkrone aber dafür ist das Glas bis zum Rand gefüllt. Und der, der mir das Glas reicht sieht aus wie die absolut ärmste Sau in diesem Laden. Er arbeitet hier schon seit zehn Jahren, sagt er. Ich halte das für eine gute Leistung, eine Spilunke wie diese am Rande der Stadt so lange am Leben gehalten zu haben, doch als er daraufhin etwas näher kommt und sein Gesicht vom dürftigen Licht von der Decke getroffen wird, erkenne ich meine eigenen kleinen Geister wieder. Und da sind noch mehr. Pausenlos flattern sie ihm um die knorpellige Nase und das kantige Kinn mit den weißen Bartstoppeln. Der Mann hat weder Wimpern noch Augenbrauen. Er trägt einen grauen Haarkranz um seinen Schädel und die zwei Wangenknochen in seinem Gesicht sehen aus als ob sie jeden Moment nach vorn herausschießen. Seine Haut wirkt wie sprödes Gummi, das vor lauter Spannung kurz vorm zerbersten steht. „Hier gibts nur Bier, sonst nix“, sagt er feindselig. Ich nicke, nehme einen Schluck und beobachte wie er mit seinem druchnässten Trockentuch sich wieder seinen Gläsern widmet. „Letzte Runde,“ brüllt er plötzlich, als ob ihm gerade danach wäre, dies zu brüllen. Doch wir nehmen ihn ernst und schieben unsere leeren Gläser über den Tresen. Er nimmt jedes Glas für sich, füllt es wieder auf und stellt es dem jeweiligen Gast wieder vor die Nase. Mir gibt er als letzten mein Glas zurück und schaut mich nichtmal dabei an. Stattdessen dreht er sich blitzartig um und röchelt, als hätte er einen Knochen verschluckt. Auf das Röchel kam ein lautes Seufzen, gefolgt von einem wirklich widerlichen Husten, der einem eine Gänsehaut verursachen kann. Meine Schatten und die der anderen werden immer lebendiger und springen durch die ganze Bar, bis über die Theke zu ihm. Ich kann es zwar nicht genau erkennen, aber es sieht so aus als sauge er sie in sich hinein. Jeden einzelnen.

Sämtiche Gläser außer meinem sind bereits geleert. Ich hatte bisher nur die Hälfte getrunken und stürze den Rest hinunter, während er mich wütend anschreit: „Los raus jetzt!“ Alle gehen zur Tür. Ein hängender Kopf und ein schleppender Gang kann einiges erzählen, aber die anderen sind mir jetzt egal und ich trotte ebenfalls zu Ausgang. Der Barmann lässt uns den Rücken zugewandt. Als die Tür hinter mir einrastet, klickt das Schloss und das spärliche Licht in dieser Kaschemme wird augenblicklich gelöscht.Die Saufkollegen, mit denen ich kein Wort gesprochen habe, verteilen sich ohne ein Wort und ich fühle mich erschöpft und reif für´s Bett. Langsam trete ich den Heimweg an und das Einzige, an was ich nun denke ist der Schlaf.

Wo bin ich?

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